Arbeitsgemeinschaft Motorrad Evangelisch, Positionspapier, Juni 2020
1. Wir als Mitglieder der „AG MEV“ genießen die Freiheit auf zwei Rädern und möchten diese Freiheit weiterhin viele Jahre lang in Anspruch nehmen dürfen.
2. Wir sind dankbar dafür, dass wir in einem Land leben, in dem Freiheitsrechte grundgesetzlich verankert sind.
3. Uns ist bewusst, dass die moderne Mobilität in einem dicht besiedelten Land und in dessen angrenzenden Ländern vielfältige Schwierigkeiten nach sich zieht, wenn Freiheit zusammen gedacht wird mit Rücksichtslosigkeit.
4. Darum plädieren wir grundsätzlich für eine verantwortliche Freiheit und lehnen jede Art von rücksichtloser Freiheit ab.
Bei unseren Veranstaltungen kümmern wir uns um gegenseitiges Verständnis und Rücksicht im Straßenverkehr.
5. In diesem Sinn sind wir solidarisch mit den Anwohner*innen von lärmbelasteten Strecken und distanzieren uns von der Einstellung derjenigen, die beim Fahren eines Kraftfahrzeugs „Sound“ mit „Krach“ verwechseln.
6. Wir teilen die Ansicht, dass in unserer Gesellschaft Lärmverschmutzung generell ein großes Problem darstellt und wir als Motorradfahrer*innen auch ein Teil dieses Problems sind.
7. Allerdings plädieren wir grundsätzlich auf eine Gleichbehandlung, v.a. im Freizeitbereich.
8. Wir sind gegen alle Pauschalverurteilungen und wehren uns gegen den Trend, dass Motorradfahrer*innen grundsätzlich stören.
9. Wir akzeptieren verstärkte Kontrollen, um „Brülltüten“ jeglicher Couleur, egal in welchem Fahrzeugtyp verbaut, aus dem Verkehr zu ziehen. Individuelle Vergehen müssen auch entsprechende disziplinierende Maßnahmen nach sich ziehen.
Bei unseren Veranstaltungen achten wir auf vertretbare Lautstärkeentwicklung.
10. Wir akzeptieren realistische Grenzwerte für die Benutzung öffentlicher Straßen. Streckensperrungen lehnen wir ab.
11. Wir appellieren an die Industrie, sich um sinnvolle, technische Lösungen zu bemühen, die einerseits zur Verminderung von Lärm beitragen und gleichzeitig die Freude am Klang eines Motors beim Fahren erhalten.
12. Wir befürworten es, wenn technische Angaben in der Fachliteratur um die Geräuschemissionen ergänzt werden und von den Tester*innen entsprechend bewertet werden (z.B. 1000-Punkte-Wertung von MOTORRAD).
Arbeitsgemeinschaft Motorrad Evangelisch, Positionspapier, Juni 2020
13. Wir wissen aber auch, dass die Art und Weise, wie Motorrad gefahren wird, zu einer Problemlösung oder –verschärfung beitragen kann (Art der Beschleunigung, Drehzahlbereiche etc.).
Die Verantwortung der Motorradfahrer*innen werden wir bei unseren Veranstaltungen thematisieren.
14. Wir akzeptieren verkehrssteuernde Maßnahmen, die aber nicht auf dem Rücken einer einzelnen Gruppe ausgetragen werden dürfen. Wir denken hier an das Beispiel von Südtirol und den Fahrtickets für die „Sellarunde“.
In einer mobilen Welt mit immer mehr Verkehrsteilnehmer*innen wird man um solche Maßnahmen nicht herumkommen, wenn jede*r etwas mobile und verantwortliche Freiheit behalten will.
Arbeitsgemeinschaft Motorrad Evangelisch (AG MEV) die Sprecher: Frank Witzel, Frank Möwes
www.motorrad-evangelisch.de
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